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Tag der Offenen Tür

Auf der Unterweser trägt der Seeschiffsverkehr den Atem der freien Weltmeere in das Bauernland der Unterwesermarschen. Mit diesem schönen Satz aus dem zumeist eher nüchtern formulierten Gewässerkatalog des DRV musste ich den Bericht einfach beginnen.

Die Wormser Teilnehmer nach der Siegerehrung: Michael Thier, Christian Schmidt, Doris Thier.

Die Wormser Teilnehmer nach der Siegerehrung: Michael Thier, Christian Schmidt, Doris Thier. (Bild: Ch. Schmidt)

Seit vielen Jahren veranstaltet der Nordenhamer Ruderclub die jährliche „Fahrt um die Strohauser Plate“. In diesem Jahr haben nach kurzfristiger Idee und Planung auch drei Vertreter des Wormser RC an der „Plate“ teilgenommen: Doris und Michael Thier sowie Christian Schmidt. Darum geht es: 27 Kilometer, erst stromauf, dann stromab, aber immer mit der Strömung. Möglich ist das, weil die Unterweser tidenabhängig ist und man zu Beginn das auflaufende Wasser der Nordsee nutzt. Idealerweise erreicht man den Wendepunkt in der Nähe von Brake, wenn die Flut am höchsten ist, und fährt mit einsetzender Ebbe zurück nach Nordenham.

Zugegebenermaßen standen die 27 Ruder-Kilometer nicht ganz in Relation zu den über 1.000 Kilometern (hin und zurück) mit dem Auto, aber die Gelegenheit, ein neues Ruderrevier kennenzulernen, hatte uns schnell überzeugt, so dass wir uns am Freitagnachmittag auf den Weg in den Nordwesten der Republik machten.

Insgesamt acht Rudervereine waren dabei. Den Entfernungsrekord hat natürlich der Wormser RC geholt. Wir trafen Ruderinnen und Ruderer aus Nordenham, Oldenburg, Bremerhaven, Bremen, Hildesheim, Altwarmbüchen (bei Hannover) und Wetter / Ruhr.

Die Wormser Teilnehmer verteilten sich auf zwei Renngemeinschaften, die jeweils in der Mixed-Klasse starteten. Der Vierer Quadriga, der mit Ruderinnen und Ruderern aus Oldenburg, Bremerhaven, Bremen und Worms (mit Christian Schmidt) besetzt war, wurde in dieser Wertungsklasse Erster und insgesamt viertes von acht gestarteten Booten. Der Vierer Erich Kaiser mit einer Renngemeinschaft Oldenburg / Worms (mit Doris und Michael Thier) erreichte als insgesamt achtes Boot (und zweites der Mixed-Klasse) der Ziel. Dabei muss aber erwähnt werden, dass „Erich Kaiser“ kein C-Gig ist, sondern ein wesentlich breiterer und schwererer A-Gig-Vierer, auch „Panzerkreuzer“ genannt. Außerdem fuhr dieses Boot eine um drei Kilometer längere Gesamtstrecke – einige Teilnehmer aus Oldenburg benötigten noch Kilometer fürs Fahrtenabzeichen.

Nach der Fahrt wurde gegrillt und das eine oder andere Bier getrunken, und das reichhaltige Kuchenbuffet war auch sehr einladend. Der Nordenhamer Shanty-Chor gab einige Lieder zum Besten, bevor es an die Siegerehrung ging. Die Erstplatzierten jeder Klasse erhielten einen großen Pokal und alle Teilnehmer eine in Handarbeit durch Vereinsmitglieder gestaltete Medaille. Anschließend gab es noch reichlich Gelegenheit zum Austausch mit den Teilnehmern der anderen Vereine.

Den Abend verbrachten wir schließlich in Bremerhaven. Nach einem – wie könnte es anders sein – Fischessen bei schönstem Wetter im Schaufenster Fischereihafen besuchten wir die Aussichtsplattform des Atlantic Hotel Sail City. Von dort hat man aus 86 Metern Höhe einen wunderbaren Blick über Bremerhaven mit seinen verschiedenen Häfen, die Unter- und Außenweser sowie die Nordsee. Außerdem konnten wir das Schleusen und Auslaufen des Hapag-Lloyd-Kreuzfahrtschiffes Hanseatic, ein Schiff der höchsten Eisklasse mit nur 184 Passagierplätzen, beobachten.

Seinen Abschluss fand der Abend schließlich in der „letzten Kneipe vor New York“, einer Seemannskneipe im Bremerhavener Kaiserhafen. Diese Kneipe lässt sich nicht beschreiben, sondern nur erleben.



"Letzte Kneipe vor New York" (Bild: Ch. Schmidt)

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass der Vorsitzende des Nordenhamer RC Christoph Heilscher uns bereits zur Fahrt um die Strohauser Plate 2014 eingeladen hat. Dann wird die Veranstaltung am 26. Juli stattfinden – hoffentlich wieder mit Wormser Beteiligung und vielleicht sogar mit einer größeren Gruppe.